Libidomangel bei Frauen ist meist ein „schleichendes Gift“ und geht nur selten auf ernsthafte medizinische Befunde zurück. Allerdings können gewisse Erkrankungen sowie manche Medikamente dazu beitragen, dass Frauen nicht die rechte Lust an der körperlichen Liebe empfinden. Wesentlich häufiger sind jedoch psychische Gründe ausschlaggebend.
Wenn der Körper erkrankt ist oder Medikamente die Lust auf Liebe beeinflussen
Bei den körperlichen Leiden und deren medizinischer Betreuung mittels Pharmazeutika sind insbesondere Krebserkrankungen mit anschließender Chemotherapie als libidohemmend bekannt. Allerdings gelten auch Störungen der Schild- und Hirnanhangsdrüse als nachteilig für die weibliche Lust. Ebenso klagen Dialyse-Patientinnen über nachlassende Lust auf Erotik. Orale Verhütungsmittel sowie andere Arzneimittel, die in den Hormonhaushalt der Frau eingreifen, sind gleichfalls als wenig förderlich für die Libido bekannt. Beta-Blocker, Beruhigungsmittel aus der Gruppe der Benzodiazepine, Antiepileptika und Digitalis wirken sich ebenso lusthemmend aus bei vielen Frauen. Wenn Sie diese oder andere Medikamente verwenden müssen und an sich ein Nachlassen der Lust auf Erotik verspüren, werfen Sie einen Blick auf den Beipackzettel. Hier sind die eventuellen Nebenwirkungen aufgelistet.
Wenn das Leiden in der Psyche liegt
Unter den psychischen Erkrankungen sind besonders Depressionen als hemmend für die Libido bekannt. Dazu zählen ebenso alle Störungen der allgemeinen Befindlichkeit durch Existenz- oder Zukunftsängste. Immer, wenn die Seele nicht im Gleichgewicht ist, leidet auch die Lust auf Sex. Ein Gespräch mit einem Therapeuten bei psychischen Belastungen wird für manche der betroffenen Frauen gleichzeitig zur Verschreibung von Antidepressiva führen. Auch bei diesen Medikamenten ist zu beobachten, dass die Lust auf Erotik schwindet.
Hormonstatus der Frau
Wie schon bei der Verwendung von oralen Verhütungsmitteln oder der Einnahme von anderen Medikamenten, die auf den Hormonhaushalt der Frau einwirken, kann es auch durch einen Mangel an männlichen Hormonen, den sogenannten Androgenen, zu einer verminderten Libido kommen. Zumindest deuten neueste Forschungen diesen Zusammenhang an. Es ist also in jedem Fall ratsam einen Arzt aufzusuchen und den Hormonstatus feststellen zu lassen, wenn die Lust auf Sex deutlich nachlässt und Sie an keiner der erwähnten Erkrankungen leiden oder Medikamente einnehmen müssen, die mit nachlassender Libido assoziiert werden.
Der falsche Partner – die verkehrte Technik
Nicht in jedem Fall muss der Libidoverlust bei der Frau ursächlich bei ihr gesucht werden. Keine Lust auf Sex kann seinen Ursprung ebenso in der unpassenden Partnerwahl haben. Wenn die erotischen Vorstellungen nicht kompatibel sind, ist erfüllter Sex beinahe ausgeschlossen. Für beide Partner. Wenn Sie mit ihrem Partner in allen anderen Lebensbereichen harmonieren, hilft nur das Gespräch. Weil aber auch Erwachsene häufig starke Hemmungen empfinden, sich über ihre sexuellen Wünsche auszutauschen, kann eventuell ein Paartherapeut Hilfestellung leisten. Wichtig ist, dass Sie sich mit Ihren Zielvorstellungen auseinandersetzen und Ihre Bedürfnisse formulieren. Dafür muss man sie jedoch kennen. Wenn Frauen mit einem anderen Partner ein erfülltes Liebesleben haben konnten, wissen sie bereits, was ihnen gefällt. Machen Sie nun aber bitte nicht den Fehler, den aktuellen Partner mit dem vergangenen zu vergleichen. Es geht allein um die Gefühle, die Sie beim Sex erleben können und die Sie jetzt sicher vermissen.
Auf zu neuen Ufern
Ergeben sich bei der Frau keine Sehnsüchte aus Erlebnissen in der Vergangenheit, muss sie diese schaffen. Dafür bedarf es ebenfalls einer gehörigen Portion Muts. Informieren Sie sich darüber, welche Praktiken und Handlungen in der Erotik denkbar sind. Hinreichendes Informationsmaterial bietet hierfür zum Beispiel die Literatur. Nicht jedes Buch und auch nicht jeder Film ist pornografisch, wenn sie die zwischenmenschliche sinnliche Begegnung zum Thema haben. Aber immer zeigen sich Möglichkeiten, wie die körperliche Liebe erlebt werden kann. Achten Sie bei dem Studium besonders auf ihre physischen Reaktionen. So können Sie gezielt feststellen, was Sie erregt und was Sie eher weniger reizt. Sobald Sie sich ein Bild machen konnten über die Dinge, die Sie in der Erotik erleben möchten, offenbaren Sie sich vertrauensvoll Ihrem Partner.
Sexspielzeug für den gesteigerten Reiz
Der Fachhandel bietet eine Reihe von Zubehör für aufregende Erlebnisse. Der Gebrauch sollte ohne falsch verstandene Moralvorstellungen genossen werden. Dabei kann eine Frau erste Erfahrungen durch Selbstbefriedigung sammeln, bevor sie sich mit ihrem Wunsch an den Partner wendet. Die meisten Sex-Toys, sind allein einsetzbar, eignen sich aber auch zur Verwendung bei der Liebe zu zweit. Ein Dildo beispielsweise befriedigt die lustbetonte Frau in einsamen Stunden, kann das gemeinsame Liebesleben jedoch ungemein bereichern. Entdecken Sie Ihre Lust am Voyeurismus oder Ihre Zeigefreude. Sicher werden auch Sie bald feststellen, dass die bloße Erinnerung an eine aufregende Nacht Ihre Libido deutlich beflügeln wird.
Aktiv sein
Keinesfalls sollte eine Frau den Verlust ihrer Libido einfach hinnehmen. Zwar ist ein Leben ohne Sex möglich, allerdings ist es meist weniger reizvoll. Scheuen Sie den Gang in einen Sex-Shop, dann suchen Sie im Internet nach seriösen Versandhäusern, die Ihnen die ganze Welt der Erotik diskret ins Haus bringt. Das Internet bietet aber auch viele Informationsseiten zum Thema. Wenn Sie Bedenken plagen, dass Ihre Unlust körperliche Ursachen haben könnte, besuchen Sie Ihren Arzt und sprechen Sie das Thema vertrauensvoll an. Sicher wird er den meisten betroffenen Frauen schnell eine positive Auskunft und hilfreiche Tipps geben können.