Bei BDSM denkt jeder sofort an Folterkeller und Peitschen. Aber die Lust an Schmerzen gibt es auch in einer Light-Version. Bevor BDSM-Anfänger SM-Praktiken ausprobieren, müssen sie untereinander abklären, wo die Grenzen liegen. Für die seriöse BDSM-Szene gilt, dass zwischen den Partnern alles unter dem Kürzel SSC abläuft, also safe, sane und consensual – sicher, gesund und vor allen Dingen einvernehmlich. Die Lust am Schmerz birgt auch Gefahren in sich, die sowohl körperlicher als auch seelischer Art sein können. Einfühlungsvermögen, absolutes Vertrauen und gegenseitige Achtung gehören unbedingt zum Spiel mit der Macht, der lustvollen Unterwerfung und der Erlösung aus der Qual.
Top oder Bottom
Wer schlüpft in welche Rolle? Auch diese Frage muss vorher geklärt werden. Wer übernimmt den dominanten Part beim SM-Sex, der unter Kennern als „Top“ bezeichnet wird? Und wer stellt sich als „Bottom“ zur Verfügung. Gerade zu Beginn werden Anfänger sich selbst noch nicht einordnen können, ob sie eher passive oder dominante Neigungen haben. Außerdem gibt es die dritte Variante, diejenigen also, die sowohl das eine als auch das andere mögen. „Switch“ werden die bi-gepolten des BDSM genannt. Allgemein muss es keine feste Rollen geben. Der Reiz liegt gerade darin, dass mal der eine und mal der andere Partner „Top“ oder „Bottom“ spielt.
Spiele um Macht und Unterwerfung
Wer glaubt, bei SM-Spielen ginge es in der Hauptsache darum, einem anderen Schmerzen zuzufügen oder Schmerzen zu empfangen, der irrt sich. Die Mehrzahl der SM-Freunde findet die Befriedigung beim Ausleben von Macht und Unterwerfung. Der Schmerz wird als zusätzliche Steigerung der sexuellen Lust empfunden, was nachzuvollziehen ist, denn Schmerz- und Lustzentrum liegen im Gehirn sehr eng beieinander. Die opiumähnlichen Hormone (Endorphine), die beim Schmerzempfinden ausgeschüttet werden, versetzen in einen rauschhaften Zustand.
Ein Kennwort verabreden
Der Sadist nimmt die herrschende Rolle ein, während der Masochist den unterwürfigen Part übernimmt. Im Rausch der Sinne kann es passieren, dass der Sadist Grenzen überschreitet. Deshalb müssen beide vorher Sicherheitswörter (Safewords) verabreden, damit der Dominante weiß, wann der Devote genug hat und das Spiel abgebrochen werden muss. Für viele ist BDSM eine sexuelle Spielart, die das erotische Leben zweier Menschen auffrischt. Für Anfänger ist es eine wunderbare Gelegenheit, Fantasien auszuprobieren und auszuleben.
SM-Spiele für Anfänger
Für Einsteiger gibt es zahlreiche reizvolle Spielarten des SM und Bondage, bei denen nicht gleich die Peitsche geschwungen wird. Am Anfang steht das Ausprobieren. Eine Augenbinde oder eine sanfte Fesselung können zu ebenso fantasie- wie lustvollen Höhepunkten führen. Bei den ersten SM-Schritten finden die Paare schnell heraus, was der andere mag und wo die eigenen Grenzen liegen, die bei beidseitigem Gefallen vorsichtig erweitert werden können. Das Spanking kann mit leichten Klapsen auf den Po beginnen. Und Bondage, das englische Wort für Unfreiheit, bedeutet nicht, dass der Partner gleich beim ersten Mal wie ein Paket und mit doppeltem Knoten verschnürt werden muss. Bei einer sanften Fesselung mit einem Schal lässt sich auch eine Menge Lustvolles anstellen. Beim SM gibt es keinen richtigen oder falschen Weg. Letztendlich bleibt es jedem persönlich überlassen, wie weit er gehen mag.