Die Schwangerschaft ist eine der wunderbarsten Erfahrungen für Frauen. Allerdings ist die Gefahr, die von Infektionen wie der Toxoplasmose ausgeht, für ein ungeborenes Kind sehr groß. Deshalb sollten werdende Mütter einige Schutzmaßnahmen treffen.
Was ist Toxoplasmose?
Als Toxoplasmose bezeichnet man eine Infektionskrankheit, die durch bestimmte Parasiten hervorgerufen wird. Im Normalfall bereitet eine Erkrankung nur geringe Probleme, doch in der Schwangerschaft kann der Erreger das ungeborene Kind schädigen. Auch ältere Menschen sind gefährdet. Symptome sind beispielsweise Fieber, Kopfschmerzen und teilweise auch Lymphknotenschwellungen.
Erkrankt eine Frau während der Schwangerschaft an dem Infekt, wird der Erreger über die Nabelschnur in den kindlichen Organismus weitergeleitet, was schwere Schäden verursachen kann. Auch zu Früh- und Totgeburten kann es kommen. Schwere Schädigungen treten in vier bis zehn Prozent aller Fälle auf und haben für den Säugling schwerwiegende Folgen. So können Augenentzündungen, Verkalkungen im Gehirn, Gelbsucht, Herzmuskelentzündungen oder eine geistige Behinderung auftreten. Schädigungen an den Organen sind ebenfalls eine häufige Folge der Infektion. So sind Leber und Milz bei der Geburt beispielsweise stark geschwächt. Zuletzt kann es auch sein, dass ein infizierter Säugling vorerst keine Missbildungen aufweist. Typische Anzeichen wie Augenschäden oder eine Herzschwäche zeigen sich jedoch mit zunehmenden Alter. Deshalb sollten schwangere Frauen eine Ansteckung möglichst vermeiden und beim Frauenarzt Vorsorgeuntersuchungen vornehmen lassen.
Wie vermeide ich eine Ansteckung?
Toxoplasmose vermehrt sich in den Zellen von Mäusen, Rindern und Schweinen und überträgt sich hauptsächlich durch Katzen und kontaminierte Lebensmittel. Eine Ansteckung lässt sich also am besten vermeiden, wenn der Kontakt mit Katzenkot während der Schwangerschaft komplett vermieden wird. Auch rohes oder halbrohes Fleisch enthält häufig Erreger und sollte nicht verzehrt werden. Ungewaschenes Obst und Gemüse kann ebenfalls infektiöse Zysten enthalten.
Da der Körper bei der ersten Erkrankung Antikörper bildet, ist das die beste Möglichkeit, sich vor Toxoplasmose zu schützen. Allerdings lässt sich eine Infektion natürlich nicht planen und birgt einige Risiken, weshalb in der Schwangerschaft andere Maßnahmen ergriffen werden sollten. Wie erwähnt empfiehlt es sich, rohes oder ungenügend gebratenes Fleisch komplett zu meiden. Erst ab 50°C sterben mögliche Erreger nach und nach ab. Darüber hinaus sollten Gartenarbeiten nur mit Handschuhen durchgeführt werden, da sich in der Erde ebenfalls infektiöse Zysten befinden können. Die Arbeit mit Lebensmitteln muss ebenfalls mit Umsicht durchgeführt werden. Handschuhe sollten vor allem bei der Zubereitung von Fleisch getragen werden und Obst und Gemüse sollten gründlich gewaschen werden.
An Toxoplasmose erkrankt? Was jetzt?
Wer den Verdacht hat, während der Schwangerschaft an einer Toxoplasmose erkrankt zu sein, sollte schnellstmöglich den Frauenarzt informieren. Dieser kann anhand eines Bluttests feststellen, ob Antikörper gegen den Erreger gebildet wurden. Nachweisbar ist der Erreger auch in der Gehirnflüssigkeit und dem Fruchtwasser.
Liegt während der Schwangerschaft eine Erst-Infektion vor, erfolgt die Behandlung in der Regel mittels verschiedener Antibiotika. Diese töten die Erreger ab und verhindern deren Vermehrung. Zwar überträgt sich die Infektion nicht in jedem Fall auf das Ungeborene, doch der Frauenarzt leitet trotzdem die entsprechende Therapie ein, um das Risiko zu minimieren. Anschließend wird in regelmäßigen Untersuchungen überprüft, ob das Ungeborene gesund ist. Zusätzlich werden Ultraschalluntersuchungen vorgenommen, um mögliche Missbildungen frühzeitig zu erkennen.