Dankbarkeit in unserem Leben
Was versteht man eigentlich unter Dankbarkeit? Es sagt sich auch so einfach hin, „Ich bin dir dankbar!“. Und für manche ist es nur eine Redensart, eine Floskel eben, wenn man bei einer Angelegenheit mal eben hilft. Und viele Menschen werden sich auch noch nicht groß Gedanken darüber gemacht haben, was eigentlich hinter dem Wort „Dankbarkeit“ steht.
Dankbarkeit ist etwas anderes, als einfach nur Danke zu sagen und Dankbarkeit hat auch nichts damit zu tun, wenn man einem Menschen seine „Dankbarkeit“ zeigen will, aber auf eine unterwürfige Art und Weise. Dankbarkeit sollte als erstes aus dem Herzen kommen und ehrlich gemeint sein. Die Dankbarkeit zeigt sich auch durch Gefühle, die in einem selbst entstehen, wenn man in einer ausweglosen Situation ist und plötzlich jemand seine selbstlose Hilfe anbietet, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Was macht Dankbarkeit mit uns? Sie macht uns glücklich, sie macht uns auch ausgeglichener und zufriedener. Und wir erleben Dankbarkeit auch bei anderen Menschen, wenn wir ihnen etwas zeigen, von unserem Wissen abgeben und ihnen dadurch auch unsere Hilfe anbieten. Unbewusst geben uns diese Menschen etwas von dem Zurück, was wir anderen Menschen geben und das wir für sie da sind macht uns glücklich.
Dankbarkeit im Alltag
Dankbarkeit kann uns überall begegnen, zum Beispiel im Bus oder in der Bahn, wenn junge Leute älteren Menschen Hilfe beim Einsteigen oder eine Sitzplatz anbieten, was besonders für alte Menschen heutzutage nicht mehr so selbstverständlich ist. Dankbarkeit begegnet uns in Krankenhäusern und Altenheimen, wenn für die Insassen etwas getan wird, um ihnen ihre Situation zu erleichtern und was nichts mit den Arbeitsaufgaben zu tun hat. Gerade diese Menschen sind für jede lieb gemeinte Hilfe dankbar und wenn es nur eine Anteilnahme an ihrem Schicksal ist oder ein nettes Gespräch außerhalb der Dienstzeit.
Dankbarkeit in der Erziehung
Schon im Kindesalter sollten die Kinder einschätzen lernen, dass nicht alles selbstverständlich ist auf dieser Welt. Sie sollen erleben, dass sie geliebt werden, dass man ihnen Achtung und Verständnis für ihre kleinen Sorgen und Nöte entgegen bringt und sie nicht einfach nur „versorgt“ werden.
Dem Gefühl des Geborgenseins entspringt dann auch die Dankbarkeit der Kinder, für die Liebe der Eltern, für das gemeinsame Leben und das Wissen, was die Eltern und alle Familienmitglieder an die Kinder weiter gegeben haben. In dem Erlebten lernen die Kinder auch mit der Dankbarkeit umzugehen, sei es bei der gemeinsamen Freude über ein gewonnenes Fußballspiel des Juniors, oder die gemeinsamen Erlebnisse, die eine Familie im Laufe der Jahre fester zusammenschweißt. Es ist die Gemeinsamkeit, das Zusammenhalten und die Geborgenheit, die Kinder in der Erziehung festigen und die dadurch auch unbewusst den Begriff Dankbarkeit verinnerlichen.
Ein Kind, welches nicht das Gefühl hat, dass man es liebt und dass es behütet wird, kann auch nicht das Gefühl der Dankbarkeit entwickeln und erleben. Oftmals bleibt da nur Gleichgültigkeit zurück und leider wird oftmals auch dieses Gefühl, statt der Dankbarkeit, an die nächste Generation weitergegeben.
Dabei kann es so einfach sein: Feste wie Weihnachten oder Gelegenheiten wie der Muttertag bieten Möglichkeiten, seiner Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen. Im Wege stehen dem allerdings Kommerzialisierung der Feste, wenn es nur um die Menge der Geschenke geht oder ihren Preis. Oder wenn Kinder der Mutter nur gratulieren, weil man „es eben macht“ und es erwartet wird. Eine lästige Pflicht eben. Ein Blumenstrauß von Herzen als Ausdruck der Dankbarkeit kann dagegen ein glückliches Lächeln hervorrufen – einfach mal über einen Blumenversand einen Strauß auf den Weg bringen. Wenn man festgestellt hat, wie diese materialisierte Dankbarkeit einen Menschen glücklich machen kann und zurückstrahlt, wird man gern öfter Dankbarkeit zeigen – nicht nur an den Tagen, an denen es erwartet wird. Wobei entsprechende Rituale schon toll sein können.
Sorgt Dankbarkeit für ein glücklicheres, einfacheres Leben?
Im Prinzip kann man davon ausgehen, dass dankbare Menschen mit sich und der Welt zufriedener und ausgeglichener sind. Sie sind dankbar für jeden Tag, den sie gesund verbringen können, sie sind dankbar, dass es ihren Lieben gut geht und dass sie glücklich sind. Sie hadern nicht schon am Morgen mit dem wieder mal zu schlechtem Wetter oder dem Nachrichtensprecher, der schon wieder von Preiserhöhung spricht.
Durch ihre Dankbarkeit haben diese Menschen gelernt, das Leben so zu nehmen, wie es ist und dankbar zu sein, das Leben überhaupt leben zu können.