Ein jeder Mensch hegt Ängste – selbst wenn viele von ihnen das nicht eingestehen wollen. Doch die Furcht an sich ist vorhanden, denn sie übernimmt innerhalb der Wahrnehmung einer Persönlichkeit einen wichtigen Aspekt: Wer sich etwas nicht zutraut, der geht vielfach nicht das Risiko ein, das dabei lauern könnte. Diese warnende Funktion kann wichtig sein. Der Griff auf die heiße Herdplatte wird zu einer Angst führen, diese erneut zu berühren. Das Gehirn weiß nun, wo die Gefahr zu erwarten ist und wie diese vermieden werden kann. Demgegenüber gibt es aber auch andere, beinahe irrationale Formen der Furcht. Sie hindern den Betroffenen, bestimmte Handlungsweisen zu erledigen. In solchen Fällen ist Hilfe gefragt.
Die Angstbewältigung im Einzelfall
Eine solche Überwindung dessen, was uns erschaudern lässt, ist keine pauschale Therapie. Mitunter festigen sich anfängliche Sorgen zu einer lähmenden Angst. Dieser Prozess kann Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern. Andererseits können spontan auftretende und nur den Bruchteil einer Sekunde anhaltende Geschehnisse zu solchen Ängsten führen. Die Vielfalt ist somit weit gefächert. Ebenso die Möglichkeiten, wie auf diese einzugehen ist. Das sollte in jedem Falle individuell zugeschnitten geschehen. Idealerweise übernimmt ein Psychotherapeut die Aufgabe. Welche Therapie jedoch eingeschlagen werden muss, sollte erst nach einigen Sitzungen und Gesprächen erörtert werden. Denn so lange kann es mitunter dauern, bis der Analytiker den Kern des eigentlichen Problems gefunden hat.
Therapeutische Hilfe zur Bewältigung der Angst
Gerade schwerwiegende Ängste erfordern eine professionelle Hilfe. Denn sie gehen nicht selten mit einer blanken Panik einher. Vielfach wird das bei der Flugangst beobachtet: Schon Tage vor dem Flug sind die Betroffenen nicht in der Lage, mit dem Auto dem Straßenverkehr konzentriert zu folgen, sich der Arbeit zu widmen oder das Privatleben ohne Streit zu führen. In solchen Fällen muss ein Psychotherapeut versuchen, die eigentlichen Ursachen für diese Furcht in der menschlichen Psyche freizulegen. Häufig sind daran unbewusst erlebte oder längst verdrängte Ereignisse aus der Kindheit oder der Jugend beteiligt. Sie müssen isoliert und behandelt werden. Das kann aber eine Therapie von mehreren Monaten oder Jahren beanspruchen.
Entspannungsübungen für die spontane Hilfe
Allerdings ist nicht jeder Betroffene von derart schwerwiegenden Ängsten befallen. Häufig sind es dagegen die kleinen Dinge des Lebens, die Furcht einflößen. Vielleicht die nächste Spritze beim Arzt oder die Führerscheinprüfung. Solange die Angst nicht lähmend wirkt und in gewissen Grenzen selbst in den Griff zu bekommen ist, kann sie mit Entspannungsübungen reduziert werden. Hierzu gibt es spezielle Praktiken, die sich in der Lockerung der Muskulatur sowie der Kontrolle der Atmung vollziehen. Ebenso kann das Erlernen von Yogaübungen dazu führen, die Anspannung fallen zu lassen. Wichtig ist es aber, dieses Training mehrfach einzustudieren, um es im Ernstfall jederzeit parat zu haben, wenn eine Angst spontan überhandnimmt.
Übung als Ausweg aus der Angst
Doch es gibt noch eine weitere Form der Angst. Sie lässt sich durch ständige Routine lösen. Eine solche Blockade kennen viele Menschen, die erstmals eine Rede vor vielen Zuhörern halten müssen. Vielleicht handelt es sich aber auch um ein Können, das einfach noch nicht so sicher verankert ist, als dass es problemlos abrufbar wäre. Solche Ängste lassen sich jedoch beheben, indem das Vorgehen wieder und wieder trainiert wird. Wer tatsächlich nicht vor vielen Menschen reden kann, darauf beruflich aber angewiesen ist, kommt nicht umhin, durch stete Übung hierbei sicherer zu werden. Mit dieser Furcht sinkt im Laufe der Zeit auch die Angst, die einst lähmend wirkte.