Zu Zeiten der alten Geschichten und in der Nachkriegszeit war es noch üblich, aus den Dingen der Natur Spielzeug herzustellen. Tannenzapfen und Zweige, Bucheckern, Kastanien und Eicheln wurden zu Püppchen und Tierfiguren, die ein fröhliches Spielen ermöglichten. Stoff- und Wollreste wurden zu Puppen und ihren Kleidern, alte Socken fanden ein neues Dasein als lustige Handmonster. Diese Fertigkeiten sind in den „fetten Jahren“ fast ein wenig in Vergessenheit geraten. Buntes Spielzeug gab es günstig zu kaufen, die Zeit der Eltern für ihre Kinder war jedoch begrenzt. Es gehörte zum guten Ton, Kinderzimmer mit buntem Kaufgut zu füllen. Nun wird der Mangel an Einfallsreichtum immer deutlicher sichtbar, das alte Wissen um Kreativität ist wieder gefragt.
Fast alles kann verwendet werden
Auch heute noch gibt es in fast jedem Haushalt, dank der Bullaugen-Waschmaschinen, vereinsamte Socken und Strümpfe, die ihren Partner für immer verloren. Daraus lassen sich sehr individuelle neue Spielgefährten gestalten. Ein Paar Knöpfe oder zwei Wackelaugen aus dem Bastelladen machen den Anfang. Mit einem roten Stück Filz bekommt das neue Wesen einen offenen Mund oder eine lange Zunge. Haare kommen aus der Wollkiste und Ohren lassen sich hervorragend aus dünner Pappe oder Filz kreieren. So etwas macht großen Spaß in einer Bastelgruppe, entweder im Kindergarten oder in der Schule, aber auch Kindergeburtstage lassen sich damit hervorragend unaufgeregt aus.
Recycling mal anders
Auch die Wiederverwertung von Verpackungen aus dem Bereich der täglichen Versorgung ist für diese Zwecke ein weites Feld. Papprollen von Küchentüchern oder Klopapier werden mit Gummibändern, Papierbrei und etwas Farbe zu Wurfzielen, in die ein Tischtennisball, Flaschendeckel oder kleine Steinchen geschickt geworfen werden. Ausgewaschene Tetrapacks oder Plastikflaschen bieten unendlich viele Möglichkeiten, wenn sie mit Teppichmesser oder Haushaltsschere halbiert wurden. Beispielsweise sind deren Oberteile hervorragend geeignet, Konstrukte zu basteln in denen Sand rieseln, Wasser fließen oder Murmeln rollen können.
Auch Verpackungen können genutzt werden
Große Pappkartons und Kisten werden zu Spielhäusern, Autos, Flugzeugen oder Puppenstuben. Da werden Schlitze und Fenster mit Messern hineingesägt, Teile abgeklappt und Flächen bemalt. Ob Filzstifte, Wachskreiden oder Pinselfarben zum Einsatz kommen, ist dabei ganz egal. Die wichtigste Zutat ist immer die kindliche Fantasie. Sind die Kartons zu klein, um vom Kind selbst bewohnt zu werden, entstehen wunderbare Panoramabilder oder Zimmer von Puppenstuben. So wächst das Kinderzimmer auf eine lebendige Art und Weise und lässt den jungen Bewohner aufblühen.